Mülleimer

Trotz steigen­dem Umwelt­be­wusst­sein – Der Verpackungs­ver­brauch in Deutsch­land nimmt zu

Mai 2021

In den letzten Jahren erreichte die Menge des Verpackungsmülls in Deutschland einen traurigen Rekordwert: Allein 2018 sind laut Umweltbundesamt insgesamt 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsabfall angefallen. Eine beachtliche Menge von 8,9 Millionen Tonnen fiel dabei auf private Verbraucher:innen. Somit ist der Verpackungsverbrauch im privaten Raum seit 2010 um fast 21 Prozent gestiegen.

Grund für den Anstieg sind neben dem Wirtschaftswachstum die sich verändernden Konsumgewohnheiten der deutschen Bevölkerung. Trends zu kleineren Portionen, zum Online-Shopping und zum to go-Verzehr treiben den Verpackungsverbrauch in die Höhe. Logisch: Wer oft online bestellt, wird wissen, wie viel Plastik und Pappe für jedes noch so kleine Produkt mitgeliefert wird. Auch beim Essen und Trinken zum Mitnehmen bekommen wir immer noch die meisten Gerichte und Getränke aufwendig verpackt und obendrein in einer Plastiktüte, um es komfortabel transportieren zu können. 

Der Lockdown beschleunigt Negativtrend weiter

Du möchtest dir beim Bäcker einen Kaffee kaufen? Du bekommst einen to go-Becher. Du hast Lust auf ein Gericht deines Lieblingsrestaurants? Du musst es dir bestellen oder zum Mitnehmen abholen. Du brauchst neue Sommerklamotten? Auch die wirst du momentan in vielen Regionen nur in einem Onlineshop kaufen können. Die Konsequenz daraus sind zahlreiche Verpackungen – wie Plastik oder Pappe. Auch wenn diese aus recycelten Materialien hergestellt worden sind, bleibt letztendlich der Müll. 

Selbstverständlich sind viele von uns auch schon vor der Pandemie in diesen Situationen gewesen, dass man sich auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee holt, abends eine Pizza nach Hause bestellt oder online einkauft. Der Abfall ist durch die Corona-Pandemie jedoch nochmal stark angestiegen – dabei haben wir 2018 bereits durchschnittlich 107,7 Kilo Verpackungsmüll pro Person produziert. Inwieweit sich die Coronakrise auf den Verpackungsverbrauch tatsächlich auswirkt, wird das Umweltbundesamt in diesem Jahr bekanntgeben.

Beim Recycling von Kunststoff besteht in Deutschland Nachholbedarf 

69 Prozent – so hoch ist der Anteil an Verpackungsmüll, der laut Umweltbundesamt recycelt wird. Das klingt zwar vielversprechend, schaut man sich die Zahlen jedoch genauer an, zeigt sich, dass insbesondere Kunststoffverpackungen mit 47 Prozent nur zur Hälfte verwertet werden. Auch die Art der Verwertung ist weniger nachhaltig als angenommen: 40 Prozent des Verpackungsmülls wird lediglich zur Energiegewinnung verbrannt, während nur 19 Prozent als Rezyklat zur Herstellung von Neuware genutzt wird.

Jede:r kann seinen Teil dazu beitragen, wenn es um einen umweltbewussten Umgang mit Verpackungsmüll geht. Allgemein gilt natürlich: Je weniger, desto besser. Verzichtet, wenn möglich, auf alle nicht unbedingt notwendigen Verpackungen. Geht in Unverpacktläden einkaufen oder benutzt für euer Mittagessen wiederverwendbare Behälter und holt euch euer Take Away in der Tiffin Box. Auch wenn Deutschland als Recycling-Weltmeister gilt, dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass Verpackungen ausnahmslos recycelt und wiederverwendet werden. Wir können unseren Beitrag zu einer Welt leisten, die nicht im Plastikmüll versinkt, indem wir so oft wie möglich auf Mehrweg setzen.

Mehrweg statt Einweg!

Weniger Verpackungen bedeuten weniger Verpackungsabfälle. Daher sollten wir gemeinsam dafür sorgen, dass immer mehr Hersteller, Online-Händler und Gastronomiebetriebe auch Mehrwegalternativen zum Mitnehmen anbieten. Es gibt heute viele Alternativen wie Tiffin Loop, um seinen Alltag plastikfrei gestalten zu können. Das sollten wir wahrnehmen, um gemeinsam gegen die Plastikflut anzukommen.

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